Don Juan

Molina/Molière/Frisch

Premiere am 4. und 5. April                                    Theater Kiel

——————————————————————

Inszenierung: Ingo Putz

Ausstattung: Mirjam Benkner

Dramaturgie: Annika Hartmann

Fotos: Janne Hagge Ellhöft

——————————————————————

——————————————————————

——————————————————————

Besetzung

Don Juan: Rudi Hindenburg, Immanuel Humm, Ksch. Rainer Jordan

Leporello: Yvonne Ruprecht

Don Gonzalo, u.a.: Zacharias Preen

Donna Isabella, u.a.: Agnes Richter

Donna Anna, u.a.: Isabel Baumert

Don Octavio, u.a.: Felix Zimmer

Tisbea, u.a.: Jessica Ohl

——————————————————————

Pressestimmen

SHZ, 7. April 2015

von Sabine Christiani

… Die Legende des großen Verführers, der sich von niemandem einengen lässt und für seine Lust über Leichen geht, ist seit dem 17. Jahrhundert aktuell. Ingo Putz gibt der schillernden Figur den nötigen Raum. Seine höchst unterhaltsame Inszenierung am Kieler Schauspielhaus mischt Versionen von Molina, Molière und Frisch und zeigt einen Don Juan in dreifacher Besetzung aus wechselnder Perspektive. Mit leichter Hand präsentiert der Regisseur einen Helden in unterschiedlichen Lebensphasen, die vom jugendlichen Heissporn (lässige Unschuld: Rudi Hindenburg), über den abgehalfterten „Anmacher“ (witzig und notorisch getrieben: Imanuel Humm) bis zum zynischen Alten reicht, der seinen Mythos gerne wie eine lästige Haut abstreifen würde (resigniert: Rainer Jordan). … Köstlich ausstaffierte Figuren müssen da nach heisser Verfolgungsjagd mit dem Klapprad ihr Leben lassen, allen voran der edle Don Carlos, den Zacharias Preen mit sichtbarer Freude am schrillen Spiel in Badehose und und Bikini-Top unter üppigen Rastalocken auf die Bühne stellt. Ein räsonierender Leporello, glänzend besetzt mit Yvonne Ruprecht, muss die Opfer von der Bühne schleppen. Innerlich zerrissen zwischen aufrechter Moral und treue zu ihrem Herren, ist sie von A bis Z eine Dienerin auf Augenhöhe. Als kritische Beobachterin und Bedenkenträgerin, die mit ihren trocken-flappsigen Kommentaren von Anfang an die Lacher auf ihrer Seite hat, zeigt ihre Version des Leporello auch eine tragische Facette und bereichert das vergnügliche Spiel um nachdenkliche Momente.“

.

.

.